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Inhibitoren

Was sind Inhibitoren?

"Ein Inhibitor (lateinisch inhibere "unterbinden,"anhalten") ist ein Hemmstoff, also ein Stoff, der eine oder mehrere Reaktionen- chemischer, biologischer, und physikalischer Natur - so beeinflusst, dass diese verlangsamt, gehemmt oder verhindert werden.!" (Quelle: Wikipedia)

Inhibitoren kommen aufgrund dieser Eigenschaft  in vielen Bereichen -zum Teil mit großem Erfolg - zum Einsatz, u.a. in der 

Biochemie, Pharmakologie, Toxilogie, Elektrochemie,  Mikrobiologie, Medizin, Chemie und  Technik 

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Dürfen  Inhibitoren  dem Trinkwasser zugesetzt werden?

§ 11 der Trinkwasserverordnung  (TVO) bestimmt , dass Aufbereitungsstoffe und   Desinfektionsverfahren  im Trinkwasser nur verwendet werden dürfen, wenn sie in einer Liste des Bundesministeriums für   Gesundheit bzw. des Umweltbundesamtes enthalten  sind.  Diese Forderung ist für alle für eine Inhibierung infrage kommenden Phosphate/Silikate  ohne Einschränkung erfüllt.

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Mit den Arbeitsblättern W 215-1 und W 215-2 hat der Deutsche Verband des Gas- und Wasserwerks (DVGW) als Normengeber  technische Regeln für die "Zentrale Dosierung von Korrosionsinhibitoren"  bei den Wasserwerken herausgegeben. Für den dezentralen Einsatz und damit die Installation von Dosierungsanlagen durch die Installationbetriebe existierentieren solche Regeln nicht.

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Dem Trinkwasser dürfen lt. TVO / Liste des Umweltbundesamtes aktuell mehr als 100  Aufbereitungsstoffe und

Desinfektionsverfahren zugesetzt werden, darunter nicht  nur  die dem Drakenburger Wasser seit Jahren zugesetzten "Flockungsmittel" , sondern auch die als Inhibitoren zur Diskussion stehenden Phosphate und Silikate.  Das zuständige Fachreferat im Bundesministerium für Gesundheit teilte darüber hinaus auf Anfrage mit: " Die Dosierung eines Inhibitors kann eine geeignete Maßnahme sein, die Anzahl der durch Lochkorrosion von Kupferrohren auftretenden Schäden zu verringern.(...) Die zulässige Dosierung von Phosphat hat keine direkte gesundheitliche Relevanz . Phosphate werden über andere Getränke (z.B. Cola) oder Nahrungsmittel in wesentlich höheren Mengen aufgenommen."

Hierzu einige konkrete Beispiele:

Die maximale Höchstdosis für Phosphate in Trinkwasser beträgt 6,7 mg /Liter ; das mit ca. 1,5 l Trinkwasser (Tagesbedarf) aufgenommene  Phosphat  ist vergleichsweise schon enthalten in 3,3 g Hirse, 0,8 g Weizenkleie,2,5 g Kichererbsen, 4,1 g Hering, 1,4 g Emmentaler,10 g Joghurt, 2,6 g Lachs, 2,4 g Mozarella, 5,1 g Brathuhn, 

Die als Inhibitoren vorgesehenen  Phosphate sind nicht nur  gesundheitlich unbedenklich, sondern vielmehr  ein lebenswichtiger Mineralstoff  (Quellen HIER)

 

Gibt es gesundheitliche Bedenken gegen den Einsatz von Inhibitoren?

Was spricht für den  zentralen und gegen den dezentralen  Einsatz von Inhibitoren?

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Die Tatsache, dass Prof. Feser den dezentralen Einsatz von Inhibitoren als Alternative zu dem von ihm vorgeschlagenen zentralen Einsatz  überhaupt als Option ansehen konnte ist nur dadurch erklärbar, dass der Verband ihm bei der Bereitstellung der auszuwertenden Unterlagen nachweislich den Bericht des Dr. Rohde vom Leuphana-Institut vorenthalten hatte. Ihm war daher die extreme Schadenshäufung im Bereich des WW Drakenburg nicht bekannt  und er musste somit von einem (bundes)durchschnittlichen Schadensbild ausgehen.

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Unabhängig davon liegt die Sinnhaftigkeit einer zentralen und die Fragwürdigkeit einer dezentralen Dosierung auf der Hand

  • die  Wirksamkeit  der Inhibitoren  ist in entscheidendem  Maße abhängig von der richtigen Auswahl , Zusammensetzung und Dosiermenge der Hemmstoffe und setzt  wissenschaftliche Untersuchungen zwingend voraus

  •  die DIN 50934 fordert , dass die Wirksamkeit von Inhibitoren vor ihrem Einsatz zu prüfen und nachzuweisen ist das gilt auch für den dezentralen Einsatz; Aussage Umweltbundesamt II 3.4 v. 15.5.2018: "Ohne nachgewiesene Wirkung würde die Dosierung dem Minimierungsgebot  widersprechen.(...) Auch bei einer dezentralen Dosierung sollte unbedingt die Wirkung erfasst werden."

  • die Installateure haben bisher keinerlei Erfahrungen im Umgang mit den Dosieranlagen; ein diesbezügliches  Technisches Regelwerk existiert im Gegensatz zum zentralen Einsatz nicht, müsste also erst erstellt werden;  sie werden daher die mit großen Risiken behafteten Aufträge kaum annehmen können

  • wie sehr auch dem Wasserverband diese Problematik bewusst ist, macht der Schriftverkehr zwischen ihm und 2 Betroffenen  deutlich, indem er diese an die  Fa. 

    Grünberg Dosiertechnik in Höchstädt (a.d.Donau) verweisen muss
  •  die Folgen von Über-/Unterdosierung und Dosierungsschwankungen bergen nach Aussagen der Experten nicht zu unterschätzende Risiken in sich und machen  eine laufende Überwachung erforderlich; diese Aufgabe sollte daher Fachleuten vorbehalten bleiben

  • ein dezentraler Einsatz ist auch aus  ökonomischen Gründen widersinnig, trägt vor allem aber  nicht dem Umstand Rechnung, dass nicht der Verbraucher sich vor der sachbeschädigenden Wirkung des gelieferten Produkts Wasser  selbst zu schützen hat, sondern dass dieses nach  dem Produkthaftungsgesetz  Pflicht des Produktlieferanten ist​​​​

weitere Informationen  zu   gesundheitlichen Bedenken und Wirksamkeit : HIER

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